ERC Sonthofen : ESV Türkheim 6 : 0 (3:0, 3:0, 0:0)

ERC gewinnt im Spitzenspiel gegen den ESV Türkheim verdient, dank ihrer überragend spielenden Tschechen.

Am Ende stand es in der Sonthofener Eishalle 6:0 und das Ergebnis geht auch so in Ordnung. Zu groß war der Respekt vor den Oberallgäuer im 1.Drittel, in dem die Hausherren den Grundstein zum Sieg gegen den Tabellenzweiten aus dem Unterallgäu legten. Bereits bei Warmmachen war die Halle gut gefüllt, am Ende waren es dann über 600 Zuschauer die ein starkes Spiel von beiden Mannschaften sahen, auch wenn der ESV Türkheim im ersten Drittel eigentlich nur mit Defensivarbeit beschäftigt war. 42 Spieler brachten beide Mannschaften auf  das Eis, der ERC Sonthofen mit 22 Spielern in Topbesetzung, der ESV Türkheim musste krankheitsbedingt auf die Verteidiger Bastian Hitzelberger und Benedikt Scheitle sowie Stürmer Joel Sirch verzichten. Die ersten Minuten standen mit Vladimir Kames, Ondrej Havlicek, Kristof Spican und Matyas Stransky die Tschechen Reihen auf dem Eis und übten mächtig Druck auf den ESVT aus und so war es auch nicht verwunderlich, dass diese das erste Tor erzielten. Havlicek schob die Scheibe durch die Mitte auf Spican der sich im eins gegen eins durchsetze und ESV-Goalie Michi Bernthaler in der 5.min keine Chance ließ. Nach einem Foul von Guggemos mussten die Gelb/Blauen zum ersten Mal in Unterzahl ran. Das Sonthofener Überzahlspiel lief dann nahezu perfekt und es dauerte nur 30 Sekunden bis es im Gehäuse von Bernthaler wieder einschlug, das Spielgerät. Kames und Havlicek waren die Vorbereiter. Kames Schuss wurde von Bernthaler abgewehrt, ERC-Kapitän Christian Tarrch nahm den Rebound blitzschnell und traf zum 2:0. Der ESV konnte jetzt die ersten Entlastungsangriffe fahren, in denen er aber keine zwingenden Torchancen generieren konnte. Michi Bernthaler war in dieser Phase eine wichtige Stütze für sein Team und entzauberte einige gefährliche Torchancen, für die er viel Szenenapplaus erhielt. „Nach dem Senden Spiel haben wir ein wenig gebraucht, um mit dem hohen Tempo das der ERC anging mithalten zu können. Zudem hat uns heute das nötige Scheibenglück gefehlt. Nichtsdestotrotz macht es sehr viel Spaß gegen eine Mannschaft mit solch einer Klasse zu spielen, sagt ein gut beschäftigter Michi Bernthaler der im Türkheimer Tor stand.“ In der 17.min ging ESV-Stürmer Felix Ambos auf die Strafbank und wieder kamen die Tschechen im PP aufs Eis. Jetzt dauerte es nur 8 Sekunden. Der ERC gewann das Bully durch Kames, Havlicek scheiterte zunächst am Gehäuse, den Rebound verwandelte Engler reaktionsschnell zur 3:0 Führung. Die letzten beiden Minuten vor der Pause musste Jonas Müller nach einer fragwürdigen Schiedsrichter Entscheidung in die Kühlbox. Die ESVTler verteidigten jetzt besser und reaktionsschnell, verhinderten damit einen weiteren Treffer vor der Drittelpause. „Uns fehlte im ersten Drittel das Körperspiel, vor allem im fünf gegen fünf, das erklärt auch die Schussstatistik von 15 zu 3, analysierte Trainer Fischer nach 20 Minuten.“ Ab der 21. Spielminute kamen Türkheims vier Sturmreihen dann mit dem Gegner besser zurecht und wurden gefährlicher. Ab der 22.min ging Sonthofen wieder in Überzahl auf Eis als Jonas Müller in der Kühlbox saß. Erneut spielte der ESV defensiv geschickt, während Sonthofen drückte um das Spiel vorzeitig zu entscheiden. In der 24.min dann die erste Strafzeit für den ERC, der ESV versuchte im PP zum Abschluss zu kommen. Die Chancen stiegen nur 40 Sekunden später, denn ein weiter ERC Spieler ging auf die Strafbank. Jetzt hatte der ESVT im 5 gegen 3 die Möglichkeit zum Anschlusstreffer. Das PP+2 wurde gegen diesen starken Gegner aber nicht schnell genug gespielt, sodass die ERC Spieler wenig Probleme mit dem Türkheimer Überzahlspiel hatten. In der 31.min machte der ERC dann den Sack zu. Kames Pass aus dem eigenen Drittel nahm Havlicek auf der linken Außenbahn an und setzte sich gegen drei ESV-Spieler an der blauen Linie durch und verlud anschließend den ESV Goalie mit der Rückhand. In der 33. erhöhte Kames nach Zuspiel Havlicek auf 5:0 und das fehlende Türkheimer Scheibenglück im Spiel sah man beim 6:0 durch Kevin Adebahr deutlich. Stransky spielte den Puck durch die Mitte der neutralen Zone, die hüpfende Scheibe ging durch zwei Türkheimer Verteidiger durch, sodass der ERC Stürmer nur noch ESV Goalie Bernthaler vor sich hatte. Ab der 38. min der ESVT erneut in Überzahl spielend ohne Treffer. „Der ERC spielt ein anderes Eishockey, das sieht man an Kames, Havlicek, Spican und an dem 19-jährigen Stransky, der die nächsten Jahre in Sonthofen spielen wird. Auch wenn wir in dieser Begegnung heute nicht überraschen konnten, ich war mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir können und werden uns noch steigern, sagt Türkheims Sportlicher Leiter Franz Döring nach dem Spiel.“ Das Schlussdrittel trat der ESV mit einem Mann mehr an, Kevin Adebahr saß in der Kühlbox. Der ESVT konnte sich nochmals steigern und spielte weiter engagiert mit und wollte eine Ergebnis Korrektur. Die nächste gute Möglichkeit bot sich ab der 46.min als die Unterallgäuer wieder im PP eine Überzahlmöglichkeit hatten, hier scheiterte Maxi Döring an der Latte. Anschließend folgte ein zweiminütiges Unterzahlspiel in dem die Fischer Truppe keinen weiteren Treffer hinnehmen musste. Der ESV spielte jetzt sehr offensiv und kam im Schlussdrittel zu einem Torschussverhältnis von 15:7. Die besten Möglichkeit hatte der ESVT ab der 54.min. Wieder hatte man zwei Spieler mehr auf dem Eis, aber auch in diesem Spiel PP+2 war die Scheibe und Türkheims Spieler nicht schnell genug auf dem Eis unterwegs um aus einer überraschenden Aktion den Ehrentreffer erzielen zu können. Schluss war spätestens bei ERC-Goalie Fabian Schütze der zum starken Team von Trainer Peter Waibel perfekt passt. Am Ende des Tages sah man den Unterschied in Sonthofens Spieler, die ihr Handwerk in Tschechien gelernt haben. Sie waren an allen 6 Toren beteiligt. Was die Qualität und die Leistung des gesamten Kaders nochmals deutlich anhebt und den ERC zum Aufstiegsfavoriten Nummer 1 macht. Türkheims Trainer Michael Fischer nach dem Spiel: „Im ersten Drittel waren wir viel zu passiv und hatten kaum Zugriff auf das Spielgeschehen in der Offensive. In den folgenden beiden Dritteln haben wir es gegen einen sehr stark spielenden Gegner besser gemacht und uns auch einige Chancen gut heraus gespielt. Leider waren wir mit unseren Special Teams (Über-/Unterzahl) dieses Mal nicht so effektiv. Hier war Sonthofen sehr stark!“

Strafzeiten:

ERCS                         16 min

ESVT                          14 min

Torschüsse:

ERCS                          30

ESVT                          29

Zuschauer:                458

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