ESV Türkheim zahlt hohen Preis für Derbysieg
Nicht mal 14 Tage nach dem Sieg im Weihnachtsderby gegen die Wölfe aus Bad Wörishofen gehen die ESV Türkheim Celtics im Rückspiel gegen die Kneippstädter vor 320 Zuschauern wieder als Sieger vom Eis. Doch bis dahin war es stellenweise ein steiniger Weg, der auch einige Verletzte Spieler auf Türkheimer Seite mit sich brachte.
Viele Türkheimer Fans nahmen den kurzen Weg nach Bad Wörishofen auf sich und schon beim Einlaufen der Mannschaften merkte man, dass die Wörishofer Arena an diesem Abend fest in Türkheimer Hand sein sollte. Die Celtics gingen mit vier vollständigen Reihen in die Partie, Bad Wörishofen brachte 18 Feldspieler auf den Spielberichtsbogen. Den besseren Start in die Begegnung erwischten jedoch die Wölfe. Türkheim gedanklich noch in der Kabine kam meist einen Schritt zu spät und war überrascht von der doch zu Beginn sehr harten Spielweise der Wörishofer im Vergleich zum Hinspiel. So waren die Celtics die ersten 10 Minuten ausschließlich bemüht, nicht in Rückstand zu geraten. Ein gut aufgelegter Michael Bernthaler, der Torpfosten und eine ordentliche Portion Glück verhinderten eine frühe Wölfeführung. Türkheim konnte nur mit wenigen Entlastungsangriffen dagegenhalten. Einer dieser Entlastungsangriffe brachte dann in der 13. Minute Samuel Wexel vor dem Wörishofer Tor in aussichtsreiche Position, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ und zum zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhaften 0:1 für die Celtics verwandelte. Dieser Treffer sollte sich in der Folge aber als der berühmte Dosenöffner für den ESVT erweisen. Von nun an nahmen die gelb-blauen das Spielgeschehen immer mehr in die Hand und es gestaltete sich mehr und mehr eine ausgeglichene Begegnung. In der 19. Minute kam Friedrich Keller unbedrängt an die Scheibe, sah den vor dem Tor bestens positionierten Maximilian Döring, der die Scheibe gekonnt zum 0:2 für Türkheim versenkte. Zu allem Überfluss verletzte sich Markus Kerber kurz vor Drittelende noch an der Leiste und wird dem ESVT wohl für mehrere Wochen fehlen. Danach ertönte die erste Pausensirene und beide Teams verschwanden zum ersten Mal in den Katakomben der Wörishofer Arena. Auch Bastian Hitzelberger und Fabian Guggemos mussten in der Drittelpause behandelt werden. Konnten dann aber vorerst weiterspielen.
Die Anfangsminuten des zweiten Drittels bestimmten dann die Celtics. Das Spiel hatte sich nun komplett gedreht, Türkheim drückt und Bad Wörishofen versucht zu kontern. Allerdings nur bis zur 28. Spielminute, denn dann mussten Türkheims Florian Zacher für zwei Minuten und Maxi Döring für 5 Minuten auf die Strafbank. Der ESVT warf in der darauffolgenden 7 minütigen Unterzahlsituation alles was er hatte in die Schüsse der Wörishofer und verhinderte so mit einer starken Teamleistung den Anschlusstreffer. Kaum war die Unterzahlsituation überstanden, folgte die nächste Hiobsbotschaft für die Celtics. Friedrich Keller verletzte sich nach einem harten Check an der Schulter. Wie lange er dem ESVT fehlen wird, ist noch unklar. Kurz vor Ende des zweiten Drittels waren die Celtics dann selbst in Überzahl und konnten diese besser nutzen als der EVW nur wenige Minuten zuvor. Michi Urbanek spielte die Scheibe im Aufbau zu Maxi Döring, der sich sehenswert durch die gesamte Wölfe-Hintermannschaft durchtankte und die Scheibe mit der Rückhand im langen Eck versenkte. Beim Spielstand von 0:3 ging es dann in die zweite Drittelpause.
Celtics Coach Michi Fischer warnte seine Jungs in der Kabine noch davor, dass Bad Wörishofen nun alles in die Waagschale werfen würde, um das Spiel womöglich noch zu drehen. Doch die Türkheimer Defensive sollte an diesem Abend sicher stehen und wenn doch mal ein Schuss aufs Tor von Michi Bernthaler kam, hielt die 31 der Celtics seinen Kasten vorerst sauber. In der 52. Spielminute dann die endgültige Entscheidung. Fabian Guggemos´ Schussversuch konnte EVW-Torhüter Kumru noch abwehren, beim Nachschuss von Marco Fichtl war er dann machtlos. Die Türkheimer Fans feierten das 4:0 und peitschten ihre Mannschaft weiter nach vorne. Das letzte Tor des Abends sollte dann aber den Wölfen gehören. Ein eigentlich ungefährlicher Schuss aus halbrechter Position rutschte Michael Bernthaler über die Schoner. Erst wusste keiner im Stadion so recht, wo der Puck sich befindet, bis deutlich wurde, dass das Spielgerät die Linie vollständig überschritten hatte und das Schiedsrichtergespann auf Tor entschied. Den Sieg der Celtics brachte der Wörishofer-Treffer aber nicht mehr in Gefahr und so feierten die gelb-blauen mit ihren Fans samt Laolawelle den verdienten Derbysieg.
Doppeltorschütze Maxi Döring fand nach dem Spiel die folgenden Worte: „Wir haben eine richtig starke Teamleistung gezeigt. Das fing hinten bei unserem Goalie an, der uns am Anfang im Spiel gehalten hat und zog sich in den wichtigen Momenten durchs ganze Team. Auch die lange fünfminütige Unterzahl haben wir durch wichtige Blocks gut überstanden.“
Zeit zum Ausruhen bleibt den Celtics allerdings nicht. Schon am morgigen Sonntag gastiert die 1b des ESC Kempten im Türkheimer Sieben-Schwaben-Stadion. Anpfiff ist um 16:30 Uhr.
Torschüsse:
EVW 28
ESVT 27
Strafzeiten:
EVW 12 min
ESVT 9 min
Zuschauer: 320