Am Samstag, den 28.11.2015 waren die Kleinschüler zu Gast beim Tabellenführer EA „Mammuts“ Schongau. Nach der derben Heimspielniederlage gegen den Tabellenzweiten Königsbrunn eine Woche zuvor, waren die Erwartungen auf einen Punktgewinn beim verlustpunktfreien Tabellenersten gering.
Bereits der erste Angriff ließ jedoch auf eine Überraschung hoffen, denn nach gerade einmal 30 Sekunden zappelte die Scheibe im Netz der Gastgeber. Doch die Freude über die Führung hielt nur kurz, denn die Mammuts aus Schongau hatten gleich die passende Antwort und nach gespielten 57 Sekunden stand es 1:1. Was war denn hier los? – und es ging weiter, Anspiel – Bullygewinn ESVT – Tor – 2:1 Türkheim – gespielt waren 1 Minute und 4 Sekunden. Nun merkte auch das Team des ESV das heute mehr drin ist und es entwickelte sich ein offenes Spiel mit zahlreichen Chancen auf beiden Seiten. Dem Ausgleich zum 2:2 in der 5. Spielminute folgte der erneute Führungstreffer für Türkheim (9:22 Min.). Nachdem Schongau abermals ausgleichen konnte, ließen die Türkheimer diesmal nicht die Köpfe hängen, sondern kämpften sich abermals in Führung. Nach knapp 14 Minuten führte der Außenseiter 4:3. Doch nun wurde man etwas zu euphorisch und das vorher konsequente Positionsspiel vernachlässigt. Dem Ausgleich in der 17. Spielminute folgte die erstmalige Führung für Schongau. Beim Spielstand von 5:4 für die Mammuts ging es in die erste Drittelpause.
Im zweiten Drittel kamen die Schongauer besser ins Spiel und bestimmten die ersten Minuten. So war es nicht verwunderlich das der Gastgeber auch zum Erfolg kam, nach 26:25 Spielminuten erhöhten sie den Vorsprung auf 6:4. Doch wer dachte „das war´s dann“ hatte die Rechnung ohne den Kampfgeist der Türkheimer Jungs und Mädels gemacht. Immer wieder hielten sie dagegen und konnten in der 27. Minute den Anschlusstreffer erzielen. Das Spiel ging nun hin und her, beide Mannschaften waren auf Augenhöhe. Als Schongau sich in der 40. Spielminute schon mit der knappen Führung in der Kabine zur Drittelpause wähnte, konnten die Türkheimer die Scheibe erobern und erzielten 40 Sekunden vor Drittelende den vielumjubelten Ausgleich. 6:6 nach 40 Minuten, der Krimi war eröffnet.
Im letzten Drittel kämpften nun beide Mannschaften verbissen um jeden Zentimeter und um den Sieg. Die klareren Chancen hatten zunächst aber die Türkheimer. Bis fünf Minuten vor Spielende wurden vier 100%ige Einschussmöglichkeiten aber leider vergeben, das Spiel hätte bereits zu Gunsten der Gäste entschieden sein müssen. Doch das Glück hatten leider die Gastgeber, als die Scheibe nicht aus dem Verteidigungsdrittel gebracht wurde und immer wieder bei einem Schongauer landete, war die Konfusion in der Abwehr so groß, dass plötzlich ein Gegner 2 Meter vor dem Tor völlig frei zum Abschluss kam und die Führung erzielte. Zu spielen waren nun nur noch 4 Minuten. Nun wurden die Reihen auf Türkheimer Seite umgestellt – alles oder nichts! Zum Einsatz kamen nur noch 5 Spieler. Aber Schongau ließ nichts zu, also zur Verschnaufpause 3 Minuten vor Schluss eine Auszeit. Dann 70 Sekunden vor Schluss, der Kapitän der Türkheimer schnappt sich die Scheibe an der Mittellinie, setzt zum Sololauf an und wird gezielt von den Beinen geholt. 2 Minuten Beinstellen, Überzahl – Türkheim nimmt den Goalie vom Eis und versucht bei 6 gegen 4 den Ausgleich zu erzielen. Der Bully wird gewonnen und der ESV erspielt sich Chance um Chance, allerdings ohne Erfolg. Als dann in aussichtsreicher Position gleich drei Türkheimer nacheinander über den Puck „semmeln“ bekommen die Schongau die Scheibe endlich aus ihrem Drittel und der Puck landet hinter dem Türkheimer Tor. Aber nun reicht die Kraft bei den ESV Spielern nicht mehr um entscheidend dagegen zu halten. Durch den mitgelaufenen Schongauer wird der Puck vors Tor gespielt und erreicht trotz Unterzahl einen Angreifer der Mammuts der zum „Empty Net Goal“(*) abschließt.
Alles versucht – aber leider 8:6 verloren, die Enttäuschung über diese Niederlage war Riesengroß und da halfen auch die lobenden Worte der Gegner und der Zuschauer nicht. Aus Trainersicht endlich ein Spiel auf Augenhöhe, spannend bis zum Schluss und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung.
Es spielten: Tobias Braun, Felix Zinsmeister, Maximilian Schmid, Pius Bader, Lukas Neugebauer, Florian Pohorely, Emily Heisters, Sebastian Braun, Julian Buhl, Sorina Gietl, Ina Rohrmoser, Constantin Albrecht, Hofmann Franziska.
(*) Empty Net Goal ist ein bestimmter Tortreffer beim Eishockey.
Ein Team kann in geeigneten Situationen den Torwart vom Feld nehmen, um mit einem zusätzlichen Feldspieler einen stärkeren Druck auf den Gegner auszuüben. Meistens wird dies bei knappen Rückständen kurz vor Ende des Spiels angewendet, wenn die Chance auf einen Ausgleich wichtiger ist als das Risiko eines weiteren gegnerischen Treffers. Gelingt es dem gegnerischen Team in dieser Situation jedoch, das leere Tor zu treffen, spricht man von einem Empty Net Goal.